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Geschichte & Entwicklungen

2000 / 2002 haben zwei Forscherinnen das Projekt einer Interkulturellen Psychoanalytischen Ambulanz für Asylwerber und Migranten in Tirol mit einem Basisprogramm aus Einzeltherapie, Trauma-Arbeit, ärztlichen Sprechstunden, spezifischen Dolmetschdiensten, Aufbau eines interkulturellen Teams mit starkem Forschungsaspekt und internationaler Vernetzung konzipiert und sich dann an einem EU-Projekt beteiligt.

Die Hintergründe des EU-Projektes, Schwierigkeiten, Dynamiken, die sich für die Forscherinnen in der Zusammenarbeit mit den im Rahmen eines EU-Projekts notwendigen Partnerschaften, dem Land Tirol, einer großen lokalen Non-Profit-Organisation und einer Erwachsenenbildungsorganisation ergaben, werden - mit ihrem Scheitern - eingehend beschrieben und sind als Chronik einer Tuchfühlung mit den lokalen politischen Rahmenbedingungen zu lesen. Die Dokumentation ist somit eine Nahaufnahme der Entwicklung der Flüchtlingspolitik der letzten Jahre, die unter genauer Betrachtung eine viel größere Geschichte erzählt, nämlich wie Gesellschaft und Politik den Umgang mit Neuem und Fremden kontrolliert und diszipliniert.

Damit einher geht auch der Umstand, dass Flüchtlinge für Erwachsenbildungsorganisationen einen neuen Markt bilden und dass auch Hilfsorganisationen latent von ausländerfeindlicher Haltung durchzogen sind. Außerdem stellt sich die Frage, warum sich Professionalisierungstendenzen in diesem Bereich nur schwer durchsetzen können.

In der Folge hat sich www.chambre.at als kleine Forschungsstelle im Internet weiterentwickelt, um sich möglichst frei und unabhängig mit dem Thema interkulturelle Psychotherapie und mit dem Aufbau der Interkulturellen Psychoanalytischen Ambulanz zu befassen.

Eröffnung Chambre

Die Eröffnung von www.chambre.at fand am 10. Dezember 2002 im Kulturgasthaus Bierstindl in Innsbruck statt.
Für den Eröffnungsvortrag zu Gast war Gesine Sturm aus Paris, die bei Marie Rose Moro am Hopital Avicenne in Paris als Psychotherapeutin arbeitet und forscht und ihre Dissertation bei Maya Nadig am Bremer Insitut für Kulturforschung an der Universität Bremen schreibt. Sie berichtet an diesem Abend über die aktuellen Entwicklungen in der französischen ethnopsychoanalytischen Psychotherapie mit Migranten.